Sebastian Ukena - Musiktheaterregie


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Zauberflöte

Presse



„[...]Wenige Andeutungen braucht der junge Regisseur Sebastian Ukena, dessen Deutung von Mozarts Oper am Donnerstag Premiere in der Hochschule für Musik und Theater hatte, um im Kopf des Betrachters eine ganze Bilderflut abzurufen.
Insistierend umkreist die Geschichte zunächst den weiblichen Sexualtrieb. Die Schlange in Gestalt einer knapp bekleideten Tänzerin verführt Tamino während der Ouvertüre, die drei Damen würden es gerne, und die Königin der Nacht verleibt sich den Wehrlosen noch rasch ein.
Die rabenschwarze Männerwelt entpuppt sich als Militärdiktatur. Da hängen gefesselte Gestalten kopfüber von der Decke, da geraten die Triumphchöre vom Band zu einer akustischen Wochenschau. Tamino wird Sarastro am Halsband vorgeführt und wird am Ende zum Mörder.
Pamina steht zwischen diesen Welten. Wenn Sarastro ihr an die Wäsche geht oder die Priester im tuntigen Pas de deux vor Weibertücken warnen, unterläuft die Inszenierung die übliche Schwarz-Weiß-Zeichnung der Figuren, aber die Musik trägt es.[...]“
(Hamburger Abendblatt)
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„Pamina als Monroe. Es ist das Bild der Hollywood-Diva, das Tamino in Sebastian Ukenas Diplominszenierung der "Zauberflöte" an der Hochschule für Musik und Theater dazu bewegt, die Königstochter Pamina aus den Fängen Sarastros zu befreien. Und auch Vogelfänger Papageno, der anfangs wagemutig von oben auf die Bühne herabschwebt, hat schnell das Objekt seiner Begierde gefunden: Papagena, die Putze mit dem erotisch weichen Wischmopp.Es darf geschmunzelt werden bei dieser bunten, stimmungsreichen Inszenierung, die behutsam aktualisiert, den märchenhaften Kontext des Originals aber nie aus dem Auge verliert. In der dunklen Burg des Sarastro müssen Tamino und Papageno drei Prüfungen bestehen. Erst danach verwandelt sich die in Steppdecken gekleidete Pamina vom Betthupferl zur Braut, enthüllen die lottrigen Klamotten der Papagena ein fesches Vogelfängerdress.[...]“
(Hamburger Morgenpost)
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„In Sebastian Ukenas handwerklich, wie konzeptionell gelungener Inszenierung ist die Königin der Nacht eine aggressive femme fatale. Sarastro hingegen treibt sein Unwesen als Anführer eines düsteren Militärregimes. Durch diese verrohte und brutale Welt stolpert Tamino mit brav gescheiteltem Haar und den Kniebundhosen eines Pennälers. Er befreit Pamina nicht, sie wird ihm gleich im Brautkleid zugeführt. Und Tamino entwickelt sich am Ende sogar noch zum Mörder.“
(NDR Kultur)
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„Von ganz weit oben kommt Papageno bei seinem ersten Auftritt. An einem Seil hängend schwebt er von der Bühnendecke nach unten in einer Fallschirmspringer Montur. Nur einer von vielen originellen Einfällen des Regisseurs Sebastian Ukena, der bei seiner Inszenierung auch ein üppiges Bühnenbild verzischtet, die Figuren in den Mittelpunkt stellt.
Eine neue, ungewöhnliche Sicht auf Sarastro, der ja sonst meist der Gute ist:
Während Sarastro in den heiligen Hallen von Liebe singt, die keine Rache kennt, lässt der Regisseur den Bösewicht Monostatos auf der Bühne auspeitschen – die hehren Werte sind reine Heuchelei. Das aber erkennt Tamino, der Prinz, der von der Welt des Sarastro fasziniert ist, zu spät. Tamino ist die Zentrale Figur in der Inszenierung. Ein junger Mann auf der Suche nach seiner Identität, der den Heilsversprechen Glauben schenkt und damit in eine Tragödie schlittert. Ein schlüssiges Regiekonzept, das von Studenten und jungen Absolventen der Musikhochschule interpretiert wird – auf musikalisch hohem Niveau.“
(NDR 90,3)

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